Behavior Change Design ist eine Kombination von Teildisziplinen der Psychologie, Soziologie und Neurowissenschaften – sowie des Product und UX Design. Kein Wunder, dass es seine erste Blüte an der Stanford University hatte!
Erkenntnisse dazu, wie man Verhalten gezielt steuern kann, gibt es seit B.F. Skinner und seinem Käfig aus dem Jahr 1930.
Im (Digital) Behavior Design – wo der Käfig unsere diversen Geräte sind bildete sich mit dem Ablauf: „Trigger“, „Action“, „Feedback“ und/oder „Belohnung“ schnell eine Grundformel zur Veranlassung eines bestimmten Verhaltens. B.J. Fogg, Forscher und Lehrer an der Stanford University seit 1997, brachte erstmals alle Verhaltenstheorien mit den Gedanken des sozialen Lernens zusammen und bezog das Ganze unmittelbar auf Technologie. So hieß sein Institut am Anfang auch „Persuasive Technology Lab“, seine Forschungsrichtung „Captology“ (“computers as persuasive Technologies”).
Diese drei Elemente stehen in sehr engem Zusammenhang. Zum Beispiel: Je geringer Fähigkeit und Motivation sind, desto besser (d.h. wirksamer) muss ein Trigger sein, um die Person zu einem Verhalten zu veranlassen. Fogg nennt das “to get above the action line”.
B.J. Fogg hatte viele Student:innen, die nach dem Studium das Silicon Valley wesentlich prägten - mit Unternehmen wie Instagram oder Facebook. Daher auch sein Spitzname „the millionaire maker“. Dem Vernehmen nach war er aber nicht glücklich mit den sehr monetär getriebenen Zwecken, für die seine Student:innen das bei ihm erworbene Wissen einsetzten. Er hörte auf, Behavior Change Design offen, oder für Unternehmen, zu unterrichten und nimmt derzeit nur noch ausgewählte Schüler:innen in Workshops an. Zum Selbststudium hat er sein Wissen vor kurzem in dem Buch "Tiny Habits: Why starting small makes lasting change easy" veröffentlicht.