Jemandem eine Rückmeldung zu geben, fällt manchmal schwer. Denn: Nicht immer wird es vom Gegenüber wohlwollend aufgenommen. Kaum etwas fällt uns so schwer, wie Feedback zu geben und Feedback zu bekommen. Dabei ist es – wenn gut gemacht – ein besonders kraftvolles Kommunikationsinstrument.
Feedback – kein leichtes Thema, aber elementar wichtig
Eine effektive Feedbackkultur ist essenziell für jedes Unternehmen.
Warum ist eigentlich jedem klar: Positives Feedback steigert das Gefühl von Anerkennung und Wertschätzung, sorgt für mehr Selbstvertrauen und so auch für Motivation, sich neuen Herausforderungen zu stellen. Kritisches Feedback zeigt Potenziale auf, schafft Lernmomente, die ermöglichen, zu wachsen, sich weiterzuentwickeln und zukünftig bessere Leistungen zu erbringen. Nur die Kombination führt zu einer erfolgreichen Zusammenarbeit und somit dem wirtschaftlichen Erfolg Ihres Unternehmens.
Klingt super, oder? Doch die Realität sieht leider oft anders aus. Besonders im Berufsleben wird Kritik gern gemieden und das Lob für gelungene Arbeit gleich ganz weggelassen. Sowohl Mitarbeiter:innen als auch Führungskräfte verbinden Feedbackgespräche zudem meist mit der frustrierenden Erfahrung, dass hauptsächlich Defizite beleuchtet werden, dass verallgemeinernd oder sogar persönlich argumentiert wird… entsprechend ernüchternd ist der Effekt für beide Parteien.
Unser Tipp: Lassen Sie die Vergangenheit auch Vergangenheit sein!
Statt sich allein auf (weit) zurückliegende Probleme und unerwünschtes Verhalten zu konzentrieren, fokussieren Sie sich stattdessen auf die Zukunft. Dabei hilft die von Marshall Goldsmith entwickelte Technik „Feedforward“. Die wesentliche Idee dahinter: Lösungen finden, statt Probleme zu benennen!
Ein Beispiel:
Stellen Sie sich vor, Sie sitzen in einem Meeting, virtuell oder analog, und eine:r Ihrer Kolleg:innen hält eine Präsentation. Anschließend werden Sie um Feedback gebeten und sagen: „Während Ihrer Präsentation konnte ich Sie kaum verstehen. Ihre Stimme war zu leise, als fehle es Ihnen an Selbstbewusstsein“.
Versetzen Sie sich nun in Ihr Gegenüber. Würde diese Aussage bei Ihnen nicht auch Resignation und Frust auslösen?
Mit der Feedforward-Technik präsentieren Sie stattdessen einen lösungsorientierten Ansatz, der wie folgt lauten könnte: „Achten Sie in der nächsten Präsentation auf Ihre Stimme. Sie können in Zukunft ruhig lauter sprechen! Das gibt Ihnen und Ihren Aussagen noch mehr Gewicht.”
Haben Sie es gemerkt? Das Gesagte weckt in diesem Fall Motivation und Veränderungswillen.
Feedforward – im Gegensatz zum klassischen Feedback -, lässt sich zu jedem Zeitpunkt anwenden und macht es dem Gegenüber durch die positive Formulierung möglich, die Aussage weniger persönlich zu nehmen. Es entstehen positive Emotionen, die einer Abwehrhaltung des Feedbackempfängers entgegenwirken.
Klassisches Feedback mittels der REGEN-Methode
Auch klassisches Feedback hat seine Berechtigung, vor allem in Beurteilungs- und Einzelgesprächen. Wir geben Ihnen eine Technik an die Hand, mit der Sie konstruktiv Rückmeldung geben können, ohne dass Unmut entsteht. Denn wenn Sie schon klassisches Feedback geben, dann lieber richtig!
Der Begriff REGEN ist ein Akronym und steht für Reflexion, Eröffnung, Gespräch, Erfassung und Nachverfolgung. Der Grundgedanke: Feedback ist nicht nur ein Gespräch, sondern vielmehr ein Prozess.
Probieren Sie es aus!
Eine Situation oder ein Verhalten verlangt Rückmeldung? Versuchen Sie sich doch mal an einer Kombination dieser Techniken und stärken Sie so die Zusammenarbeit – ganz ohne Frust.
Diese Tipps stammen aus unserem Culcha-Modul “Feedback – Miteinander mehr erreichen.”